9. Soldan Moot – auch in diesem Jahr digital

Wie bereits im Vorjahr unterstützte ich in der vergangenen Woche den 9. Hans Soldan Moot Court zur anwaltlichen Berufspraxis an zwei Tagen als Juror bei insgesamt drei virtuellen Gerichtsverhandlungen.

Der Wettbewerb wird von der Hans-Soldan-Stiftung, der BRAK, dem Deutschen AnwaltVerein sowie dem Deutschen Juristen-Fakultätentag veranstaltet und durch den Lehrstuhl von Prof. Dr. Christian Wolf in Hannover organisiert.

Im 2. Jahr der COVID19-Pandemie spielte diese bei dem fiktiven Fall, mit dem ein deutsches Gerichtsverfahren simuliert wird, nicht nur indirekt eine wesentliche Rolle, da auch die diesjährige Veranstaltung noch einmal in einem digitalen Format online stattfand:

In rechtlicher Hinsicht hatten sich die insgesamt 30 Teams von zahlreichen deutschen Universitäten neben materiellrechtlichen Problemen u.a. aus dem Berufsrecht sowie dem Dienst-/Werkvertragsrecht insbesondere auch mit der neuen Prozeßnorm des § 128 a ZPO („Verhandlung im Wege der Bild- und Tonübertragung) auseinanderzusetzen und in praxi Gelegenheit, sich einen Eindruck von den Vor- und Nachteilen einer virtuellen Verhandlung zu verschaffen.

Nach der Phase des schriftlichen Vorverfahrens im Sommer fanden nun der Zeit vom 07. – 09.10.2021 die mündlichen Verhandlungen statt, am Donnerstag und Freitag zunächst die Vorrunde und dann am Sonnabend die Finalrunde. Die Teams plädierten in simulierten Online-Verhandlungen gegeneinander und versuchten, vordergründig das Gericht, primär jedoch natürlich die Juror(inn)en zu überzeugen.

Dabei spielten als Bewertungskriterien neben dem rein juristischen Gehalt der Argumentation und dem Umgang mit dem tatsächlichen Sachverhalt auch die Fähigkeit, auf gegnerische Argumente und richterliche Hinweise bzw. Fragen reagieren und eingehen zu können, das Auftreten und die Art und Weise des Vortrags sowie das „Teamwork“ in der Verhandlung eine wesentliche Rolle.

Nach den drei Verhandlungstagen, an denen insgesamt 67 Verhandlungen stattfanden, setzte sich am Ende im Finale am 09.10.2021, bei dem das Gericht im Landgericht Hannover tagte, das Team Hannover I gegen das Team Köln I durch.